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Die translatorischen Biographien von Jan Nepomucen Kamiński, Walenty Chłędowski und Wiktor Baworowski. Zum Leben und Werk von drei Literaturübersetzern im 19. Jahrhundert
Tom V serii: MULTILINGUAL APPLIED LINGUISTICS, WIELOJĘZYCZNA LINGWISTYKA STOSOWANA
Diese Arbeit ruft drei, heute etwas vergessene Übersetzer in Erinnerung, die im Galizien des 19. Jahrhunderts, das damals zur österreichischen Monarchie gehörte, aus dem Deutschen ins Polnische übersetzten. In Anlehnung an einschlägige Arbeiten aus dem Bereich der sog. „Translator Studies“ wird dabei vorab der Begriff der „translatorischen Biographie“ entwickelt, mit dessen Hilfe es möglich ist, die Lebensläufe von ÜbersetzerInnen ganzheitlich und umfassend zu beschreiben. Dies betrifft sowohl ihren Weg zum Übersetzen, d. h. ihre sprachliche und literarische Sozialisation sowie ihre Motivation, sich mit dem Übersetzen zu beschäftigen, als auch ihre „translatorische Identität“, worunter ihre Arbeitsweise als Übersetzer, darunter ihr „translatorisches Œuvre“ (zusammen mit dessen kritischen Bewertungen), ihr Verständnis von sich selbst als Übersetzer (im Vergleich zur Fremdwahrnehmung) sowie ihre Auffassung von der Übersetzung an sich, subsumiert wird. Diese Bausteine translatorischer Biographien werden am Beispiel der drei genannten Persönlichkeiten dargelegt, wodurch zugleich die Frage nach der möglichen Material- und Quellenbasis, auf die für solche Untersuchungen zurückgegriffen werden kann, erörtert wird.