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Städtische Führungseliten und ihre kirchlichen Großbauprojekte. Zwischen Frömmigkeit, Repräsentation und finanzieller Leistungsfähigkeit
Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts etablierte sich in den neugegründeten Hansestädten eine städtische Gesellschaft, die sich entsprechend ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und ihrer kooperativen Zugehörigkeit organisierte. Der schnelle ökonomische Aufstieg der Kaufleute und Handwerksbünde ermöglichte weitreichende politische Handlungsspielräume gegenüber den Landesherren. Familiäre Verbindungen mit den kirchlichen Führungsebenen in den Domstiften und den örtlichen Ordensniederlassungen boten eine direkte Einflussnahme auf kirchenpolitische Anliegen. Dieser wachsende Einfluss spiegelte sich insbesondere in den großen kirchlichen Bauunternehmen wider. Kleine Kirchen wurden durch die ratsfähigen Familien mit aufwendigen Kapellenanbauten ausgebaut. Der Rat als Kooperation gab Großbauten in Auftrag, die sich an den Architekturvorgaben bischöflicher und monastischen Kirchen orientierten. Die sich etablierenden Bettelorden und ihre Klosteranlagen wurden von der Stadt für Sitzungen und Versammlungen genutzt und entsprechend ausgebaut. Noch im Vorfeld der Reformation wurden von Seiten der städtischen Auftraggeber kirchliche und klösterliche Anlagen geschaffen, die neue Architekturformen aus den verschiedenen Orten der vielseitigen Handelsverbindungen etablierten und die große ökonomische Leistungsfähigkeit dieser städtischen Führungseliten unter Beweis stellten.
The mid-14th century was the starting point for urban population to form in the newly-founded Hanseatic towns; that population organised itself according to economic fields and cooperative affiliation. A swift economic advancement of merchants and craftsmen’s unions gave them wide scope for political activity regarding the rulers. Familiar relations with the ecclesiastical decision-making circles in cathedral chapters and local monasteries offered them a direct influence on ecclesiastical and political dealings. That growing influence was reflected especially in great ecclesiastical building undertakings. Small churches together with their wonderful chapels were built by families that were members of chapters or councils. The councils demanded that in great building ventures the architectural patterns be based on episcopal or monastic churches. The mendicant orders and their monasteries that were coming into existence just then were used by town councils for meetings and sessions after having been appropriately adapted. Still shortly before the Reformation town councils placed orders to build churches and monasteries. New architectural forms in various places reflect multilateral commercial relations and prove the economic skills of the urban elites.